2. Konjunkturzyklen
Lernziele:
Am Ende dieser Einheit sind Sie in der Lage
  • den Begriff Konjunktur zu erklären,
  • die Einzelnen Phasen und Zyklen sowie deren Auswirkungen zu benennen,
  • zu erklären, an welchen Erscheinungen man die Konjunkturschwankungen messen und erkennen kann
Was bedeutet eigentlich "Konjunktur"?
Dabei stellen sich folgende Fragen:
  • Was heißt Konjunktur?
  • Wie kann man Konjunktur messen?
  • Wie hat sich in der Vergangenheit die Konjunktur in Deutschland entwickelt?
  • Welche Auswirkungen haben Konjunkturschwankungen?
  • Wie ist die aktuelle Konjunkturlage in Deutschland?
Im Wirtschaftslexikon steht:
....." jede Veränderung im Wirtschaftsablauf" oder
....." der Zustand der Beschäftigung einer Volkswirtschaft" oder
....."Konjunktur ist die Geschäftslage einer Volkswirtschaft"
Diese Definitionen sind recht allgemein gehalten, sie zeigen aber bereits, dass die Marktwirtschaft kein statisches Gebilde ist. Es gibt keinen Zustand, in dem alle wirtschaftlichen Größen, wie z.B. Kapazitätsauslastung der Betriebe, Verbraucherpreise, Zahl der Arbeitsplätze, Einkommen, Zinsen, Steuereinnahmen oder Unternehmergewinne - unverändert bleiben oder im Voraus genau zu berechnen wären.
Unsere Marktwirtschaft hat vielmehr einen dynamischen Charakter.
Wenn wir die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland betrachten, so begegnen wir Begriffen wie "die goldenen Zwanziger" oder "Weltwirtschaftskrise" oder "Wirtschaftswunder". Auch hier wird das Auf und Ab der Wirtschaft deutlich.
Und dieses Auf und Ab nennt man Konjunktur.
Die Schwankungen werden an den Veränderungen des Bruttoinlandsproduktes gemessen.
Vergleicht man die Wachstumsraten jeweils mit dem Vorjahr, so stellt man fest , dass sie bestimmten Schwankungen unterliegen. Diese Schwankungen bezeichnet man als Konjunkturzyklen, da sie in mehr oder weniger regelmässigen Abständen wiederkehren.
Verbindet man also die Spitzen der Wachstumsraten zu einer Kurve, so kann man eine Auf- und Abbewegung feststellen. Bei der Analyse der Wellenbewegung erkennt man vier Abschnitte unterscheiden.
Diese Abschnitte nennen Volkswirte Konjunkturphasen.
Merke:
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Unter Konjunktur versteht man die zyklischen Schwankungen im Wirtschaftslauf. Als Maßstab dient die Veränderung des realen Bruttosozialproduktes.
Ein typischer Konjunkturzyklus lässt sich in die Phasen
  • Aufschwung (Expansion)
  • Hochkonjunktur (Boom)
  • Abschwung (Rezession)
  • Tiefstand (Depression) einteilen
Zur Beschreibung der Konjunktur verwendet man sogenannte Konjunkturindikatoren, wobei Früh-, Gegenwarts- und Spätindikatoren zu unterscheiden sind.
Schwankungen im Wirtschaftslauf vollziehen sich als saisonale, konjunkturelle und langfristige Schwankungen.