1.3.1 Arten der Arbeitslosigkeit
Es gibt verschiedene Arten der Arbeitslosigkeit:
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  • Saisonale Arbeitslosigkeit
Die jährlich regelmäßig wiederkehrende Beschäftigungsschwankungen sind auf die Witterungsverhältnisse und andere jahreszeitliche Einflüsse zurückzuführen. So kommt die Arbeit in der Landwirtschaft oder im Baugewerbe während der Wintermonate teilweise zum Erliegen. Auch im Tourismus und anderen Wirtschaftsbereichen gibt es saisonbedingte Schwankungen des Personals.
  • Friktionelle Arbeitslosigkeit
Die friktionelle Arbeitslosigkeit ist eine auch als ,,normal" bezeichnete Arbeitslosigkeit. Sie liegt vor , wenn Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz aufgeben, um sich einen anderen Arbeitsplatz zu suchen oder/und den Arbeitsplatzwechsel abzuwickeln. Da Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz normalerweise nur freiwillig aufgeben, wenn sie begründete Aussicht auf neue Beschäftigungsmöglichkeiten haben, ist die Dauer der friktionellen Arbeitslosigkeit kurz (etwa 1 ½ bis 3 Monate).
Eine solche Arbeitslosigkeit ist eine Begleiterscheinung aller durch Arbeitsvertragsfreiheit gekennzeichnete Arbeitsmärkte und gerade bei hohem Beschäftigungsgrad eine notwendige Voraussetzung für die Anpassung der Unternehmen an sich verändernde Marktlagen und Voraussetzung für eine optimale Nutzung und Verteilung der Arbeitskräfte.
Die normale friktionelle Arbeitslosigkeit liegt bei 1 bis 2% der Erwerbspersonen.
  • Strukturelle Arbeitslosigkeit
Von struktureller Arbeitslosigkeit kann man sprechen, wenn ein Überangebot bestimmter Arbeitsqualität verursacht wird, die wegen fehlender Anpassungsfähigkeit an die Struktur der Nachfrage nicht ,,verwertet" werden kann. Tiefer liegende Ursachen für die strukturelle Arbeitslosigkeit sind z.B.:
    • räumliche Immobilität der Arbeitskräfte, die einen regionalen Arbeitmarktausgleich verhindert oder erschwert
    • Arbeitsnachfragerückgang durch Standortänderung von Betrieben ohne entsprechend große Abwanderung von Arbeitskräften
    • Arbeitsangebotszunahme durch ökonomisch oder politisch bedingte Wanderungen.
  • Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
Unter konjunktureller oder zyklischer Arbeitslosigkeit versteht man eine Arbeitslosigkeit, die durch zyklische Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität (z.B. effektive Nachfrage, Produktion und Beschäftigung) in der Gesamtwirtschaft hervorgerufen, aber auch wieder beseitigt wird.
Eine spezielle Form im wesentlichen konjunkturellen Arbeitsausfall ist die Kurzarbeit, d.h. die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit. Sie stellt bei einem vorübergehend angesehenen Beschäftigungsrückgang eine Möglichkeit dar, die totale Arbeitslosigkeit einzelner zu vermeiden, also Arbeitsausfall gleichmäßiger zu verteilen.
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