182 Länder
gehören dem Internationalen Währungsfonds (IWF) oder
auch IMF an.
Der IWF wurde geschaffen, um
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die
internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der
Währungspolitik zu fördern;
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die
Ausweitung und ein ausgewogenes Wachstum des Welthandels zu
erleichtern;
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die
Stabilität der Wechselkurse zu fördern; bei der
Errichtung eines multilateralen Zahlungssystems
mitzuwirken;
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den
Mitgliedsländern in Zahlungsbilanzschwierigkeiten die
allgemeinen Fondsmittel zeitweilig und unter angemessenen
Sicherungen zur Verfügung zu stellen
und
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die Dauer und
das Ausmaß der Ungleichgewichte der internationalen
Zahlungsbilanzen der Mitgliedsländer zu
verringern.
Der Gouverneursrat, in dem jedes Land in
der Regel durch eine Gouverneur (in der Regel Präsident der
Zentralbank oder Finanzminister) vertreten ist, entscheidet z. B.
über neue Mitglieder oder Änderungen. Das
Exekutivdirektorium besteht aus 24 Direktoren, denen die
laufende Geschäftsführung obliegt. Ähnlich wie in
der Weltbank werden fünf Direktoren aus den USA, Japan,
Deutschland, Frankreich und Großbritannien ernannt, die
übrigen werden in den Stimmrechtsgruppen gewählt.
Das Kapital wird von den Mitgliedsländern bereitgestellt. Je
nach Kapitalanteil werden Quoten zugewiesen, welche
Einzahlungsverpflichtung, Stimmrecht und das Recht auf finanziellen
Rückgriff auf den Fonds regeln.
Kurzdaten des
IWF:
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Der Internationale Währungsfonds
(IWF) wurde am 27. Dezember 1945 mit der Unterzeichnung eines
Übereinkommens durch 29 Länder offiziell ins Leben
gerufen; ausgearbeitet wurde das Übereinkommen auf einer
Konferenz in Bretton Woods, im amerikanischen Bundesstaat New
Hampshire (1. bis 22. Juli 1944). Der IWF nahm seine
Finanzoperationen am 1. März 1947 auf.
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Derzeitige Mitgliedschaft: 182
Länder.
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Quotensumme: 210 Mrd. SZR (fast
300 Mrd. US-$), im Anschluss an eine 45-prozentige
Quotenerhöhung, die am 22. Januar 1999 in Kraft
trat.
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Leitende Organe: Gouverneursrat,
Internationaler Währungs- und Finanzausschuss,
Exekutivdirektorium.
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Geschäftsführender
Direktor: Der bisherige spanische Wirtschaftsminister Rodrigo
Rato
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Der bisherige Direktor Horst
Köhler wird neuer Bundespräsident.
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Personal: Ungefähr 2 700
Mitarbeiter/innen aus 123 Ländern.
Rechnungseinheit:
Sonderziehungsrecht (SZR oder SDR). Mit Stand vom 02.07.2004 betrug
1 SDR1 = € 1,20689
Die Finanzkrisen der
letzten Jahre haben offenkundig gemacht, dass der Internationale
Währungsfonds (IWF) weit davon entfernt ist, ein Garant
für die Stabilität des internationalen Wirtschafts- und
Finanzsystems zu sein. Viele Ökonomen teilen die
Einschätzung, der Fonds habe mit seiner fehlgeleiteten Politik
die Asienkrise unnötig verschärft. Manche werfen ihm
sogar vor, er habe mit seinen Politikempfehlungen zur Entstehung
der Krise beigetragen.
Seit Jahrzehnten
wird dem Fonds von Nicht-Staatsorganisationen (NGO) vorgeworfen,
seine Politik treibe Entwicklungsländer in die Armut.
Länder in Zahlungsschwierigkeiten würden die dringend
benötigten IWF-Kredite nur bekommen, wenn sie ein
wirtschaftspolitisches „Sanierungsprogramm"
durchführten, das in Wirklichkeit die Mehrung von Wohlstand
behindere und seine Verteilung drastisch
verschlechtere.
Die Erklärung
für das kritisierte Verhalten des Fonds wird zunächst
darin gesehen, dass er falschen ökonomischen Vorstellungen
verhaftet sei. Diese „ideologische Befangenheit" wird von
einigen darauf zurückgeführt, dass der Fonds letzten
Endes den ordnungspolitischen Präferenzen „des Kapitals"
und seines mächtigen Anwaltes, der US-Regierung, verpflichtet
sei. Andere stellen eher die Selbstherrlichkeit der
IWF-Technokraten, die sich einer politischen Kontrolle weitgehend
entzögen, in den Vordergrund.