1.3.3 Entwicklung und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
Nach dem Abbau der Nachkriegsarbeitslosigkeit stieg die Arbeitslosenquote ab Ende der 60er Jahre stetig an. Gründe dafür waren Rezessionen.
graphic
Während der Rezession, die durch die Ölkrise 1974 ausgelöst wurde, stieg die Zahl der Arbeitslosen erstmals über eine Million.
In der Rezession nach 1981 sprang die Zahl der Arbeitslosen von 1,2 auf 2,3 Millionen.
Nach der Wiedervereinigung stieg die Zahl dann auf über 4 Millionen Arbeitslose. 1999 waren wir bei 4,38 Millionen.
Obwohl 2001 die Zahl auf 3,85 Millionen sank, ist sie derzeit wieder auf einem Rekordhoch.
Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wird in den nächsten Jahren ein zentrales wirtschaftspolitisches Ziel der Bundesregierung sein.
graphic
Um die Lage auf dem Arbeitsmarkt zu beschreiben, werden die Zahlen der Arbeitslosen und der offenen Stellen betrachtet.
  • Vollbeschäftigung herrscht demnach, wenn die Zahl der offenen Stellen gleich ist mit der Zahl der Arbeitslosen
  • Unterbeschäftigung ist gegeben, wenn die Zahl der Arbeitslosen die Zahl der offenen Stellen übersteigt
  • Überbeschäftigung wenn mehr offene Stellen gemeldet sind als Arbeitslose
Die Folgen:
  • Bei Überbeschäftigung werben sich die Unternehmen gegenseitig die Arbeitskräfte ab, die Arbeitnehmer wechseln übermäßig schnell die Arbeitsplätze. Die Arbeitnehmer sind aber nur zu sehr hohen Kosten zu bekommen, die Gewerkschaften treiben die Löhne in den Tarifverhandlungen hoch. Die hohen Löhne müssen auf die Preise der Produkte abgewälzt werden. Die Preise steigen, es besteht Inflationsgefahr.
  • Bei Unterbeschäftigung besteht allgemeine Unsicherheit und Angst vor Arbeitsplatzverlust. Die Arbeitnehmer werden vorsichtig und sparen. Die Nachfrage geht zurück, die Steuereinnahmen aus dem geringen Konsum gehen ebenfalls zurück. Es kommt zu erhöhter Arbeitslosigkeit. Weitere Steuerausfälle sind die Folge.
graphic
graphic Lesen Sie nun die Lernziele