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Wirksamkeit der geldpolitischen Instrumente der EZB ist
in der Praxis nicht garantiert. Dafür gibt es mehrere
Gründe:
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Banken müssen unter
Wettbewerbsgesichtspunkten Zinsveränderungen nicht an die
Kunden weitergeben.
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Die Wirkung der Offenmarktpolitik ist
begrenzt, da es sich beim Kauf und Verkauf um Angebote der
Zentralbank handelt. Die Banken können nicht gezwungen werden,
Wertpapiere zu Ordern oder zu verkaufen.
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Unternehmen und Privatkunden
entscheiden selbst, ob sie Kredite aufnehmen wollen oder
nicht.
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Negative Zukunftserwartungen der
Unternehmen führen trotz einer "Politik des billigen Geldes"
nicht zu den gewünschten Investitionen.
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In Boomphasen wird unter
Umständen die Kreditnachfrage trotz steigender Zinsen nicht
zurückgehen, wenn die Unternehmen infolge optimistischer
Zukunfts- und Gewinnerwartungen weiter Investieren wollen und
Kredite in Anspruch nehmen.
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In der Rezession bietet eine Senkung
der Zinsen oder Mindestreserven nicht die Gewähr einer
Konjunkturbelebung. Unternehmen können nicht zu Investitionen
gezwungen werden. Karl Schiller, der ehemalige Wirtschaftsminister
sagte dazu einmal: "... Man kann die Pferde zur Tränke
führen, zum Saufen zwingen kann man sie aber
nicht".

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Banken versorgen sich anderweitig mit
Liquidität, z.B. in Amerika.