1.5.2 BIP
Das BIP hat das Bruttosozialprodukt im Herbst 1992 als offizieller Maßstab für die Leistungsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft abgelöst.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht der Summe aller Güter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres im Inland von Inländern und Ausländern geschaffen wurde.
In Deutschland wird das BIP vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden für jedes Quartal und das Gesamtjahr errechnet.
Je nach dem wie sich das BIP entwickelt spricht man von Aufschwung(Prosperität), Stagnation oder Rezession.
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Wenn wir die Entwicklung des BIP betrachten, stellen wir in vielen Jahren steigende Beträge fest.
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Folgende Bundesländer trugen 2001 mit den dargestellten Werten bei:
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Doch das ständige Wachstum(nominal) täuscht, denn der Wert steigt auch dann an, wenn die gleichbleibende Gütermenge mit den gestiegenen Preisen multipliziert wird.
Erst, wenn man die Preissteigerungen aus den Werten herausrechnet und Güter und Dienstleistungen mit konstanten Preisen eines Basisjahres (in der Graphik 1991) bewertet, ergibt sich der echte, reale Anstieg des BSP oder BIP.
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Prägen Sie sich nun den Merksatz ein:
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Unter Wirtschaftswachstum verstehen wir daher den Anstieg des realen BIP. Die prozentuale Zu- oder Abnahme bezeichnet man als Wachstumsrate.
Das nominale BIP bewertet Güter und Dienstleistungen des jeweiligen Jahres.
Das reale BIP multipliziert die produzierten Mengen mit den Preisen eines Basisjahres. Es zeigt daher das tatsächliche Ansteigen oder Absinken der Wirtschaftsleistung an.
Nun noch etwas Mathematik:
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Welche Wachstumsrate als angemessen angesehen werden kann, ist nicht gültig festzulegen. Das Gesetz nennt bewusst keine Zahlen.
In einer hochtechnologischen Wirtschaft wird 2-3% als angemessen gesehen.
Für 2004 hat die Regierung  auf Ihrer Internetsite ein Wachstum von 1,8 Prozent und für das kommende Jahr 2,0 Prozent prognostiziert.
Das Stabilitätsgesetz spricht von stetigem, angemessenem Wachstum. Das bedeutet, dass extreme Schwankungen, Nullwachstum oder negatives Wachstum vermieden werden sollen.