1.5.1 BSP/NSP
Das Bruttosozialprodukt(BSP oder Inländerprodukt) erfasst die wirtschaftliche Gesamtleistung aller Deutschen im In- und Ausland, auch der Deutschen im Ausland (z.B. Fußballprofis). Nicht eingeschlossen sind die Einkommen der Ausländer in Deutschland. Das BSP darf aber nicht mit der Handelsbilanz verwechselt werden.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht der Summe aller Güter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres im Inland von Inländern und Ausländern geschaffen wurde.
Diese Länder hatten im Jahr 2000 pro Kopf der Bevölkerung das.....
höchsteBruttosozialprodukt ($)
 
 
niedrigsteBruttosozialprodukt ($)
Luxemburg
45.470
 
 
Nigeria
800
USA
34.100
 
 
Niger
740
Schweiz
30.450
 
 
Guinea-Bissau
710
Norwegen
29.630
 
 
Zaire
680
Island
28.710
 
 
Äthiopien
660
Belgien
27.470
 
 
Malawi
600
Dänemark
27.250
 
 
Burundi
580
Kanada
27.170
 
 
Kongo
570
Japan
27.080
 
 
Tansania
520
Österreich
26.330
 
 
Sierra Leone
480
Berechnung des Bruttoinlandsproduktes
Um zu diesem Wert zu gelangen, zieht man vom Bruttosozialprodukt die Auslandseinkommen der Deutschen im Ausland ab und rechnet die und addiert die festen Einkommen der im Ausland wohnenden Ausländer, die ihr Einkommen in Deutschland erzielen hinzu.
Man spricht auch vom Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen mit dem Ausland.
Das BSP wird in den Preisen des jeweiligen Jahres ausgedrückt. Man spricht vom BSP zu Marktpreisen. Zieht man hiervon die Abschreibungen ab, die keine Wertschöpfung darstellen sondern verbrauchte Vermögenswerte ersetzen sollen, so erhält man das Nettosozialprodukt zu Marktpreisen.
Die Bewertung des NSP zu Marktpreisen enthält einerseits direkte Steuern (Umsatzsteuer, Mineralölsteuer, Tabaksteuer usw. ) die  von den Unternehmen als Kostensteuern in die Preise einkalkuliert werden, andererseits sind die Preise durch staatliche Subventionen beeinflusst. Zieht man nun vom NSP die direkten Steuern ab und addiert die Subventionen hinzu, so erhält man das NSP zu Faktorkosten, auch Volkseinkommen genannt.
Das Bruttosozialprodukt und das Bruttoinlandsprodukt wird unterschiedlich berechnet:
Entstehungsrechnung
Die Entstehungsrechnung zeigt, in welchen Wirtschaftszweigen das BSP erwirtschaftet wurde.
Dabei werden die Beiträge aus folgenden Wirtschaftszweigen erfasst:
  • Landwirtschaft (Urproduktion)
  • Handwerk und Industrie (produzierendes Gewerbe)
  • Handel und Verkehr
  • Dienstleistungsunternehmen
  • Staat
Dabei wird aus dem Dienstleistungssektor (einschließlich Handel, Verkehr und Staat) der größte Beitrag erbracht.
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An die Entstehungsrechnung schließt sich die Verteilungsrechnung an.
Verteilungsrechnung
An die Entstehungsrechnung schließt sich die Verteilungsrechnung an.
Bei der Verteilungsrechnung ist besonders die Aufteilung des Volkseinkommens (BSP zu Marktpreisen abzüglich Abschreibungen und indirekter Steuern) von Interesse.
Aus der Verteilungsrechnung geht hervor, welchen Anteil die Einkommen aus unselbständiger Arbeit bzw. die Einkommen aus Unternehmertätigkeit am gesamten Volkseinkommen haben.
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Danach erfolgt die Verwendungsrechnung.
Verwendungsrechnung
Die Verwendungsrechnung zeigt, wofür das erwirtschaftete BSP verwendet wurde.
  • Der grösste Teil fließt in den privaten und den öffentlichen Konsum. das heißt, die erwirtschafteten Güter wurden von den privaten Haushalten oder vom Staat verbraucht.
  • Den Teil, den der Staat für sich in Anspruch nimmt, bezeichnet man als Staatsverbrauch. Dabei verbraucht der Staat diese Güter nicht für sich selbst, sondern stellt diese Güter der Öffentlichkeit in Form von Verwaltung, Bildung, Infrastruktur, Sozialwesen, Rüstung oder Sicherheit zur Verfügung.
  • Ein Teil des BSP wird aber nicht verbraucht. Er dient der Erneuerung der Produktionsanlagen in den Betrieben. Man nennt diesen Teil Investitionen.
  • Schließlich ist in einer arbeitsteiligen Wirtschaft zu berücksichtigen, dass ein Teil der erzeugten Güter und Dienstleistungen exportiert wird, während auch ausländische Güter und Dienstleistungen importiert werden. Die Differenz zwischen Export und Import, der Außenbeitrag bildet den letzten Punkt der Verwendungsrechnung.
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Berechnung
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