2.2 Konjunkturindikatoren
So wie man den Zustand eines Patienten anhand bestimmter Merkmale beurteilen kann, so kann man den Zustand der Volkswirtschaft an bestimmten Konjunkturindikatoren messen da diese die konjunkturelle Lage beschreiben.
Zu diesen Indikatoren gehören die Inflationsrate, die Arbeitslosenquote,  der Auftragseingang der Unternehmen, das Lohn- und das Zinsniveau.
Da sich diese Werte ständig verändern als auch in den jeweiligen Konjunkturphasen unterschiedlich auf- oder absteigen, kann man mit ihnen eine Konjunkturprognose und in gewissem Umfang auch eine Konjunkturdiagnose stellen.
Eine
  • Konjunkturdiagnose ist die Beschreibung  des gegenwärtigen Konjunkturzustandes, 
  • unter einer Konjunkturprognose versteht man die Vorhersage einer künftigen Konjunkturentwicklung.
Aussagen über Konjunkturindikatoren sind insbesondere für Wirtschaftspolitiker wichtig, damit diese durch entsprechende Gegenmaßnahmen harte Ausschläge der Konjunktur abschwächen können.
Oftmals werden die Konjunkturindikatoren nach zeitlichen Gesichtspunkten in Früh- Gegenwarts- und Spätindikatoren unterschieden.
Frühindikatoren
Sie lassen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung des Konjunkturverlaufes zu. Sie zeigen relativ früh, wie sich die Wirtschaft in Zukunft entwickeln wird.
Wichtige Indikatoren sind dabei 
  • Geschäftsklimaindex
Hierzu ermittelt das IFO Institut für Wirtschaftsförderung in München durch eine Befragung von ca. 2000 Unternehmen die Erwartungen der Unternehmer in der nächsten Zukunft.
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  • und der Index der Auftragseingänge
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Dieser Index wird von den statistischen Landesämtern auf Basis einer Mitteilung einer repräsentativen Auswahl von Unternehmen berechnet. Er umfasst die im jeweiligen Berichtsmonat eingegangen Bestellungen der Betriebe.
Die beiden Indices werden vom Statistischen Bundesamt und von der  Deutschen Bundesbank laufend veröffentlicht.
Gegenwartsindikatoren
Sie laufen parallel zur aktuellen Wirtschaftsentwicklung und beschreiben den gegenwärtigen Zustand der Wirtschaftslage.
Wichtige Indikatoren sind
  • der Index der Produktion
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  • die Kapazitätsauslastung der Betriebe
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  • die Einzelhandelsumsätze 
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  • und die Exporte und Importe
Spätindikatoren
Sie zeigen die Veränderung am Ende einer durchlaufenen Konjunkturphase an.
Zu Ihnen gehören:
  • Der Preisindex der Lebenshaltung
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  • Die Arbeitslosenquote
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  • Und die Wachstumsrate des Bruttosozial-/-inlandsprodukts
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Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die Arten der wirtschaftlichen Schwankungen.